Straßenbau mit Zukunft

Straßenbau mit Zukunft

Der Straßenbau steht heute vor neuen Herausforderungen. Der in den letzten Jahren ständig gestiegene Verkehr und Anteil von Schwertransporten bedingt bei den dafür vorgesehenen Straßen eine besondere Sorgfalt bezüglich der Bemessung und der Umsetzung in der Bauausführung.

Das betrifft unter anderem die Erhöhung der Fahrzeugabmessungen, die Steigerung der Achslasten, neue Federungssysteme und veränderte Reifenquerschnitte. Dabei bedingt die stetig angepasste Veränderung der Nutzfahrzeuge die Verkehrsentwicklung.

Darüber hinaus kommt der Entwicklung von klimafreundlichen Bauweisen von Verkehrsflächen und deren Umsetzung beim Bauen in der Praxis eine besondere Bedeutung zu. Hierzu zählen zum innerstädtischen Straßennetz neben Straßen auch Wege und Plätze. Neben der klassischen Straßenbemessung und -konstruktion rückt zunehmend das Design der Oberfläche in den Vordergrund.

Vor diesen komplexen Hintergründen wurde an der Bauhaus-Universität Weimar ein berufsbegleitendes Studium entwickelt, welches sich diesen Problematiken praxisorientiert annimmt.

Kooperationspartner sind die Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. und die Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg gGmbH.

Für die "Königsdiziplin" im Straßenbau, die Planung und den Bau von Brücken bietet die Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. ebenfalls in Kooperation mit der Bauhaus Akademie Schloss Ettersburg gGmbH ein weiteres Zertifikatsstudium Brückenbau an.

Studieninhalte

Inhaltliche Schwerpunkte

Grundlagen

  • Projektentstehung, Grundlagen der Straßenbaukonstruktion und Dimensionierung, Tiefbauvermessung

Planung

  • Straßenplanung (allgemeine theoretische Grundlagen des Straßenentwurfs – Geschichte, Fahrdynamik, Linienführung im Lage- und Höhenplan, Straßenoberflächen, Bestandteile des Querschnitts)
  • Planen und Entwerfen von Verkehrsflächen und Straßen – vorrangig Planung im Bereich des innerstädtischen und kommunalen Bereichs (Querschnitte, Erdbau, Entwässerung, Ver- und Entsorgungsleitungen) aus bautechnischer Sicht

Baugrund

  • Baugrunderkundung und Besonderheiten im Erdbau

Straßenoberbau

  • Asphalt vom Design bis zum Endprodukt inkl. Laboratoriumstechnik in der Praxis
  • Fahrbahndecken aus Beton, Herstellung neuster Oberflächentexturen
  • Pflasterdecken und Plattenbeläge in gebundener und versickerungsfähiger Bauweise
  • Zustandserfassung und -bewertung, Bauen im Bestand (Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt und Beton), Qualitätssicherung
  • Spezielle Bauweisen im Straßenbau: Einsatz von temperaturabgesenktem Asphalt (TA-Asphalt), Halbstarre Bauweisen
  • Fehlervermeidung, Beweissicherung und Schadensgutachten

Vertrags- und Projektmanagement

  • Projektvergabe, Vertragsarten (Funktionsbauverträge und ÖPP), Bauvertragsrecht, Nachtrags- und Projektmanagement

Nachhaltigkeit

  • Nachhaltigkeit im Straßenbau, Taxonomie- und Ersatzbaustoffverordnung
Studiendauer

Das einsemestrige berufsbegleitende Studium beinhaltet 9 Präsenzphasen zwischen September und März.
Diese finden an ausgewählten Wochenenden jeweils freitags in der Regel von 13:30 bis 20:15 Uhr und samstags von 8:30 bis 16:00 Uhr an der Bauhaus-Universität Weimar statt.
Zudem ist innerhalb des Semesters ein Laborpraktikum geplant.

Die detaillierten Zeiten, Termine und Inhalte der einzelnen Studienphasen sind im Studienplan zusammengestellt und können gern angefordert werden.

Methodik

Die einzelnen Lehrveranstaltungen finden in Form von Einzel- und Kompaktseminaren statt, wobei zwischen Frontalunterricht und Gruppenarbeit gewechselt wird.

Zur Ermittlung von praxisrelevanten Baustoffkenngrößen werden Praktika in einem technischen Labor durchgeführt.

Zum Studienende fertigen die Teilnehmer eine Abschlussarbeit an, die vor einer Prüfungskommission präsentiert und verteidigt wird.

Studienunterlagen

Für die Ausblidung stellen wir Ihnen die Lehrunterlagen digital zur Verfügung: Umfangreiche Skripte und Aufgabensammlungen.

Wissenschaftliche Leitung

Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr.-Ing. Uwe Plank-Wiedenbeck, Professur Verkehrssystemplanung an der Bauhaus-Universität Weimar

Studienleitung:
Dipl.-Ing. (FH) Rüdiger Ziener, Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nordbayern | Außenstelle Fürth, Geschäftsbereichsleiter FB - Bau 

Prüfung

Das Studium gilt als erfolgreich beendet, wenn die Teilnehmenden ihre Abschlussarbeit erstellt, präsentiert und positiv bewertet verteidigt haben.

Abschluss

Nach erfolgreicher Studienteilnahme werden, je nach Voraussetzung, die Titel "Fachingenieur/in für Straßenbau" bzw. "Fachbauleiter/in für Straßenbau" der Bauhaus-Universität Weimar und der Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. vergeben.

Der Titel Fachingenieur/in kann nur dann verliehen werden, wenn Studierende einen Ingenieurstatus nach geltendem deutschen Ingenieurrecht nachgewiesen haben. Dies sind in der Regel Studienabschlüsse von Universitäten und Fachhochschulen, die den Titel Dipl.-Ing. oder Dipl.-Ing. (FH) in der Studienurkunde ausweisen.
Studierende mit abweichenden Studienabschlüssen können sich bei der Ingenieurkammer ihres jeweiligen Bundeslandes über die Kriterien, die zur Führung eines Ingenieurtitels berechtigen, informieren und auf Antrag bei ihrer zuständigen Ingenieurkammer ihren vorhandenen Studienabschluss hinsichtlich der Verleihung des Titels Ingenieur/in prüfen und anerkennen lassen.

Zielgruppe

Das weiterbildende Studium richtet sich an Mitarbeiter/innen von Ingenieur- und Planungsbüros, Vertreter/innen der öffentlichen Hand und Baustellenführungskräfte von Straßenbauunternehmen.

Zugangsvoraussetzungen

Für den Abschluss „Fachingenieur/in für Straßenbau“ ist ein Bachelorabschluss, Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Ing. (Universität), oder Master-Ingenieurgrad erforderlich.
Die Konzeption der Studieninhalte richtet sich ausdrücklich auch an Praktiker (wie z.B. Poliere, Bautechniker) aus den technischen Bereichen.
Absolventen und Absolventinnen ohne einen Studienabschluss schließen das weiterbildende Studium mit dem Titel „Fachbauleiter/in für Straßenbau“ ab.

Über die Zulassung anderer Studienabschlüsse oder Fachausbildungen entscheidet die Prüfungskomission.