
Denkmalschutz kompakt für Ingenieure und Architekten
Die Weiterbildung bietet Architekten/innen und Ingenieuren/innen die Möglichkeit, sich auf dem Spezialgebiet des Denkmalschutzes im Bereich der Bauaufnahme, der Bauzustandsanalytik (mit speziellen Methoden und Analysegeräten) und der denkmalgerechten Sanierung (unter Beachtung möglicher baustofflicher Wechselwirkungen) zu vertiefen. Das thematische Spektrum reicht von den denkmalschutzrechtlichen Grundlagen, den Methoden der Bauaufnahme und Kartierung, der speziellen Bereiche rund um Natursteinmauerwerk und Mörtel, dem Baustoff Holz bis hin zur tragwerksplanerischen und bauphysikalischen Analyse des Denkmalobjektes.
Das einsemestrige berufsbegleitende Studium ist eine Weiterbildung der Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. in Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar.
Den aktuellen Flyer können Sie >>hier herunterladen.
Im Rahmen des klassischen Bauingenieur- oder Architekturstudiums werden die Belange des Denkmalschutzes nicht oder nur in geringem Umfang vermittelt. Hinzu kommt, dass der Blick stark auf den jeweiligen Fachbereich reduziert ist. In der Praxis ist es jedoch erforderlich, neben den gestalterischen denkmalkonformen (traditionell bei der Ausbildung Architektur verankert) auch die Aspekte der Dauerhaftigkeit und insbesondere die Vermeidung von Bauschäden, beispielsweise durch schädigende Treibreaktionen (traditionell bei der Ausbildung Bauingenieurwesen/ Baustoffingenieurwissenschaft verankert) zu verhindern. Dieser interdisziplinäre Schluss wird nun mit dem angebotenen Studium möglich.
Inhaltliche Schwerpunkte
Grundbegriffe und Methoden des Denkmalschutzes
Geschichte, Theorie Praxis und aktuelle Tendenzen sowie Konflikte auf dem Gebiet des Denkmalschutzes
Planung im Denkmalbereich
Ausschreibungen und Verträge, Rechtliche Aspekte, Tragwerksplanung am Denkmal, Brandschutz, Wärmeschutz und Schallschutz
Bauaufnahme
Methoden der Bauaufnahme, geometrische bedarfsgerechte Erfassung, Handaufmaß, Tachymetrie, Photogrammetrie, Entzerrung, Laserscanning, Drohnen, Monitoring
Befunddokumentation
Analytische Verfahren zur Ermittlung des Bauzustandes, Feuchte- und Salzanalysen, Mineralienbestimmung, Mörtelzusammensetzung, baustoffliche Kennwerte
Kartierung, Gutachtenerstellung
Schadenspotentiale und denkmalgerechte Instandsetzung
Natursteinmauerwerk (insbesondere gipshaltiges Mauerwerk), Verfugungs- und Putzmörtel, Holz und Holzschädigungen, Kunststein und Terrazzo, einschl. Beton
Im Rahmen des weiterbildenden Studiums wird eine Exkursion zu einem Denkmalobjekt angeboten, bei dem die Sanierung in einigen Bereichen bereits fachgerecht erfolgte und in anderen Bereichen fehlerhaft ausgeführt wurde.
Das Studium schließt mit der Präsentation und Verteidigung einer Projektarbeit ab.
Die Vermittlung der Lehrinhalte erfolgt in seminaristischer Form zu praxisorientierten Themenbereichen, die bevorzugt auf Basis bearbeiteter Vorhaben erläutert werden. Die limitierte Teilnehmerzahl erlaubt individuelle Fragen an die Referent(inn)en und einen Erfahrungsaustausch.
Ergänzt wird das Studium durch Versuche, Messungen, Laborübungen und einem Software-Workshop zur Kartierung.
Zum Studienende fertigen die Teilnehmenden eine Abschlussarbeit an, die vor der Prüfungskommission präsentiert und verteidigt wird.
Wissenschaftlicher Studienleiter: Prof. Dr.-Ing. Horst Michael Ludwig
Professur Werkstoffe des Bauens, Fakultät Bauingenieurwesen, Bauhaus-Universität Weimar
Fachstudienbarater: Dr.-Ing. Thomas Baron
Professur Werkstoffe des Bauens, Fakultät Bauingenieurwesen, Bauhaus-Universität Weimar
Nach erfolgreicher Studienteilnahme wird der Titel "Fachplaner/in (bei einem Abschluss Bachelor oder Master of Architectur) bzw. Fachingenieur/in für Denkmalschutz" (bei einem ingenieurtechnischen Abschluss, nach geltendem Ingenieurgesetz) der Bauhaus-Universität Weimar und der Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V. vergeben.
Architekten/innen und Bauingenieure/innen ohne spezielle Kenntnisse im Denkmalbereich
Architekten/innen und Bauingenieure/innen, die beim Bauen im Bestand tätig sind und ihre Kenntnisse im Denkmalbereich erweitern möchten
Absolventen/innen von Fachschulen aus dem Bereich Architektur und Bauingenieurwesen und verwandte Fachrichtungen.
Als Voraussetzung für die Teilnahme an diesem weiterbildenden Studium gilt ein abgeschlossenes Hoch- oder Fachhochschulstudium der Architektur bzw. in einer natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung.
Über die Zulassung anderer Studienabschlüsse oder höherer Fachausbildungen entscheidet die Prüfungskommission.
Auf einen Blick
[1 Semester]
4.500,00 €
zzgl. Semesterbeitrag pro Semester gemäß der Beitragsordnung des Studierendenwerks Thüringen
