Barrierefreie Spielplätze: Planen und gestalten
Die Planung barrierefreier Spielplätze erfordert sorgfältige Überlegungen zum Standort und zur Zugänglichkeit, um eine integrative Spielumgebung für alle Kinder zu schaffen. Die Wahl eines geeigneten Standortes ist entscheidend und sollte einen barrierefreien Zugang zu Gehwegen, Parkplätzen und öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen, um sicherzustellen, dass alle Kinder und ihre Begleitpersonen den Spielplatz leicht erreichen können.
Hauptwege, die zentrale Bereiche des Spielplatzes wie Aufenthaltsbereiche und größere Spielflächen miteinander verbinden, sollten barrierefrei gestaltet sein und nach DIN 18040 eine nutzbare Breite von mindestens 1,80 m aufweisen und ggf. mit Rampen versehen sein. Nebenwege, z.B. zwischen einzelnen Spielgeräten, sollten eine nutzbare Breite von 90 cm und Bewegungsflächen von mindestens 1,50 x 1,50 m aufweisen, um ein sicheres und bequemes Bewegen auf dem Spielplatz zu gewährleisten.
Um eine umfassende Orientierung für alle Nutzergruppen zu gewährleisten, muss die Gestaltung des Spielplatzes eine leichte Lesbarkeit der Anlage ermöglichen. Für sehbehinderte und blinde Besucher sollte bereits am Eingang ein taktiler Orientierungsplan zur Verfügung gestellt werden, der die Besonderheiten des Spielplatzes vermittelt und von dem aus sich ein Leitsystem über den gesamten Spielplatz erstreckt.
Gestaltungsprinzipien
Das Hauptziel der Gestaltung von inklusiven Spielplätzen ist es, allen Kindern, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder eventuellen Behinderungen, spannende, herausfordernde und kommunikative Spielräume zu bieten. Um eine hohe Nutzungsvielfalt und Anreize zur Aktivität für alle zu schaffen, ist die Planung eines breiten Spektrums an Spielgeräten unerlässlich. Nicht jedes Kind muss jedes Spielgerät nutzen können, vielmehr geht es darum, dass jedes Kind nach seinen Möglichkeiten und Vorlieben spielen und interagieren kann.
Abenteuer und exploratives Risiko sind integrale Bestandteile des Spielwerts dieser Räume. Der inklusive Spielplatz sollte kalkulierte Herausforderungen bieten, die von den Kindern selbst oder mit Unterstützung bewältigt werden können, aber keine unbewussten Gefahren bergen. Gerade für Kinder ist das spielerische Erlernen des Umgangs mit kleinen Risiken wichtig für die Entwicklung und Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstwahrnehmung.
Es ist wichtig, Spielgeräte und Spielräume so zu gestalten, dass sie zur Mehrfachnutzung anregen und unterschiedliche Sinneswahrnehmungen ermöglichen. Beispiele hierfür sind Spielgeräte, die auch als sozialer Treffpunkt dienen können, Spielgeräte, die verschiedene Bewegungsarten fördern oder Elemente, die speziell auf die Entwicklung des Tast-, Hör- oder Sehsinns ausgerichtet sind.
Mehrfachnutzung und Wetterfestigkeit
Ein barrierefreier Spielplatz muss ganzjährig bespielbar sein und unterschiedlichen Witterungsbedingungen standhalten. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl von witterungsbeständigen Materialien und Elementen, die den Spielwert auch bei schlechtem Wetter und starker Sonneneinstrahlung erhalten. So sind z.B. begehbare und befahrbare Spielhäuser, die bei Regen als Unterstand dienen, oder Schattenplätze durch Bäume, Sonnendächer und Sonnensegel ideal, um vor der Sonne zu schützen und gleichzeitig den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.
Bei der Planung ist es außerdem wichtig, auf Spielgeräte zu setzen, die zur Mehrfachnutzung einladen. Diese Geräte sollten nicht auf eine Funktion beschränkt sein, sondern durch ihre Vielseitigkeit inspirieren und allen Kindern den Zugang zu verschiedenen Spielarten ermöglichen. Auf diese Weise werden monotone Aktivitäten vermieden und der Spielwert durch eine Reihe von multifunktionalen Spielgeräten, die kreativ genutzt werden können, erhöht.
Schließlich darf die regelmäßige Wartung und sorgfältige Pflege von Spielplätzen nicht vernachlässigt werden, um langfristig eine sichere und attraktive Umgebung für alle Kinder zu gewährleisten. Die Einhaltung der Sicherheitsnormen und eine kontinuierliche Wartung sind unerlässlich, um Schäden zu vermeiden und die Langlebigkeit des Spielplatzes zu gewährleisten.
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