Lean Management: Definition und Anwendung
Was ist Lean und wie entstand es?
Lean Management ist im Projektmanagement eine bewährte Methode zur Prozessoptimierung in Unternehmen mit dem Ziel der Effizienzsteigerung. Dabei stehen Kundenorientierung und Kostensenkung im Vordergrund, zwei Aspekte, die für den Erfolg eines jeden Unternehmens entscheidend sind. Die Wurzeln dieser Methode liegen in Japan, wo sie ursprünglich bei Toyota entwickelt wurde, um dem hohen Wettbewerbsdruck standzuhalten.
Im Gegensatz zu den westlichen Unternehmen dieser Zeit, die ihre Strategie hauptsächlich auf die Massenproduktion ausrichteten, setzte Toyota einen anderen Schwerpunkt. Das Unternehmen konzentrierte sich auf die Optimierung seiner Produktionsprozesse. Diese strategische Ausrichtung war nicht zuletzt das Ergebnis von Kapital- und Platzmangel - Faktoren, die bei Toyota zu einer starken Prozessorientierung mit einer effizienten Wertschöpfungskette führten.
Die Prozesse im Unternehmen wurden sorgfältig aufeinander abgestimmt und kontinuierlich verbessert. Dies betraf sowohl die Qualität der Produkte als auch die Durchlaufzeiten und den Ressourceneinsatz. Ein wesentliches Ziel war dabei immer die Vermeidung von Verschwendung - ein Prinzip, das auch heute noch im Lean Management eine zentrale Rolle spielt.
Doch nicht nur bei den internen Prozessen war Toyota innovativ: Das Unternehmen erwies sich auch als Vorreiter in Sachen Kundenorientierung in der Automobilbranche. Schon früh erkannte das Unternehmen den Wert eines guten Kundenservice und einer starken Kundenbindung - Aspekte, die heute als wesentliche Bestandteile einer erfolgreichen Unternehmensstrategie gelten.
So ist das ursprünglich bei Toyota entwickelte Lean Management heute eine weit verbreitete Methode zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung in Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Es zeigt eindrucksvoll, wie durch kluge Strategien und konsequente Kundenorientierung langfristiger Erfolg erzielt werden kann.
Die Grundprinzipien des Lean-Ansatzes: Verschwendung reduzieren, Wert erhöhen, kontinuierliche Verbesserung.
1. Die Definition des Werts aus Kundensicht
Das erste Prinzip des Lean Management konzentriert sich auf die Definition des Wertes aus Kundensicht. Dies beinhaltet eine genaue Betrachtung der Produktanpassung, der Qualität und des Preises. Es geht darum, zu verstehen, was der Kunde wirklich will und braucht. Nur so kann ein Unternehmen sicherstellen, dass es Produkte oder Dienstleistungen anbietet, die tatsächlich nachgefragt werden und den Kunden zufriedenstellen. Die Wertdefinition ist ein kritischer Bestandteil jedes Geschäftsmodells. Sie bestimmt nicht nur das Angebot eines Unternehmens, sondern beeinflusst auch die Marktpositionierung und die Preisgestaltung.
2. Design des Wertstroms zur Reduzierung von Verschwendung
Das zweite Prinzip des Lean Management ist das Wertstromdesign. Dabei werden alle Prozesse zur Herstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung betrachtet. Ziel ist es, jede Form von Verschwendung zu identifizieren und zu eliminieren. Dieser Ansatz erfordert eine detaillierte Analyse aller Aktivitäten innerhalb der Produktionskette - vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Durch diese systematische Untersuchung können ineffiziente Prozesse aufgedeckt und verbessert werden.
3. Das Fluss-Prinzip für einen kontinuierlichen Produktionsablauf
Das dritte Prinzip des Lean Management ist das Fließprinzip. Es zielt darauf ab, einen kontinuierlichen und gleichmäßigen Produktionsablauf zu gewährleisten. Unterbrechungen sollen vermieden werden, um die Effizienz zu steigern und die Kosten zu senken. Ein reibungsloser Produktionsfluss trägt dazu bei, Engpässe zu vermeiden und Lieferzeiten zu verkürzen. Dies erhöht nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
4. Das Pull-Prinzip zur Reduzierung von Kosten und Aufwand
Das vierte Prinzip des Lean Management ist das Pull-Prinzip. Im Gegensatz zum traditionellen Push-Prinzip, bei dem Produkte auf Lager produziert werden, wird beim Pull-Prinzip auf Bestellung des Kunden produziert. Dieser Ansatz reduziert nicht nur Kosten und Aufwand, sondern minimiert auch das Risiko von Überproduktion und Lagerhaltung. Darüber hinaus ermöglicht das Pull-Prinzip eine bessere Anpassung an sich ändernde Marktanforderungen.
5. Streben nach Perfektion durch kontinuierliche Verbesserung
Das fünfte Prinzip des Lean Management ist das Streben nach Perfektion.Dabei werden die Produktionsprozesse ständig hinterfragt und verbessert.Ziel ist es, dem Ideal so nahe wie möglich zu kommen. Durch diese ständige Selbstreflexion können Unternehmen ihre Prozesse optimieren, Fehlerquellen eliminieren und letztlich ihre Leistung steigern. Dieses Prinzip fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung - ein Schlüsselelement für langfristigen Erfolg in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld.
Lean-Tools und -Techniken wie Kanban, 5S und Kaizen.
Kanban
Kanban ist eine Methode zur Steuerung von Produktionsprozessen, die auf dem Pull-Prinzip basiert und ein zentraler Bestandteil des Lean Managements ist. Die Methode orientiert sich am Supermarktprinzip: So wie im Supermarkt Regallücken sofort aufgefüllt werden, sobald ein Kunde ein Produkt entnimmt, soll auch in der Produktion immer für Nachschub gesorgt werden.Übergeordnetes Ziel ist es, den Lagerbestand nie auf Null sinken zu lassen und so eine kontinuierliche Produktion zu gewährleisten.
5S-Methode
Die 5S-Methode ist eine strukturierte Technik zur Verbesserung des Arbeitsumfelds und der Effizienz. Sie besteht aus fünf aufeinander folgenden Schritten: Sortieren, Systematisieren, Sauberhalten, Standardisieren und Selbstdisziplin.Der erste Schritt, das Sortieren, zielt darauf ab, den Arbeitsplatz von überflüssigen Gegenständen zu befreien. Im zweiten Schritt, dem Systematisieren, wird jedem Gegenstand ein bestimmter Platz zugewiesen. Sauberkeit und Ordnung werden im dritten Schritt durch regelmäßiges Aufräumen gewährleistet. Der vierte Schritt, die Standardisierung, ermöglicht es den Mitarbeitern, effizienter zu arbeiten, indem wiederholbare Abläufe geschaffen werden. Der letzte Schritt, die Selbstdisziplin, erfordert die konsequente Einhaltung der vorherigen vier Schritte, um nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.
Kaizen
Die Kaizen-Philosophie, die ihren Ursprung in Japan hat und "Veränderung zum Besseren" bedeutet, stellt die kontinuierliche Verbesserung von Tätigkeiten, Prozessen und Produkten in den Mittelpunkt. Diese Philosophie ermutigt alle Mitarbeiter eines Unternehmens, ihre eigene Arbeit ständig zu hinterfragen und nach kleinen, aber stetigen Verbesserungen zu suchen. Im Gegensatz zu einer Kultur, die auf großen Innovationen beruht, konzentriert sich Kaizen auf den Wert kleiner Veränderungen im Laufe der Zeit.Masaaki Imai machte das Konzept der kontinuierlichen Verbesserung 1986 mit seinem Buch "Kaizen: Der Schlüssel zum Erfolg der Japaner im Wettbewerb" im Westen bekannt. Er vertritt die Ansicht, dass jeder überall und zu jeder Zeit Verbesserungen vornehmen kann - ein Ausgangspunkt für die ständige Optimierung von Arbeitsprozessen.
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