Netzplantechnik: Definition & Erklärung

Die Netzplantechnik wird im Projektmanagement verwendet, um die Abläufe in einem Projekt zu organisieren.
26.05.2023
Netzplantechnik: Definition & Erklärung

Die Netzplantechnik ist ein wichtiges Instrument zur Analyse, Kontrolle und Überwachung von Geschäftsprozessen und Abläufen. Sie fokussiert sich auf den zeitlichen Verlauf eines Projekts und ermöglicht es Projektmanagern, den Fortschritt effektiv zu steuern. Im Gegensatz zum Projektstrukturplan, der eine hierarchische Darstellung der Projektelemente bietet, visualisiert der Netzplan Aufgaben, Meilensteine sowie deren zeitliche Anordnung und logische Abhängigkeiten in einer grafischen oder tabellarischen Form. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Gantt-Diagramm.

Durch die Anwendung der Netzplantechnik können Projektmanager verschiedene Aspekte bei der Planung berücksichtigen. Dazu gehören Abhängigkeiten zwischen Vorgängen, Pufferzeiten sowie früheste und späteste Start- und Endtermine von Vorgängen. Des Weiteren kann die Dauer von Vorgängen analysiert werden und es lässt sich der kritische Pfad ermitteln – also jener Weg durch das Projekt, bei dem keine Verzögerungen toleriert werden können.

Diese Methode wird insbesondere im Bereich Beschaffung und Produktion eingesetzt um Projekte termingerecht und budgetgerecht abzuschließen. Die Netzplantechnik hilft dabei Ressourcen effizient einzusetzen Zeitpläne einzuhalten Kosten zu kontrollieren, sowie Risiken frühzeitig zu erkennen.

Um einen Netzplan zu erstellen gibt es eine schrittweise Anleitung die in einer Einführung ins Projektmanagement gefunden werden kann. Zunächst müssen alle Aufgaben identifiziert werden die für das Projekt notwendig sind. Anschließend werden die Abhängigkeiten zwischen den Aufgaben ermittelt und die Dauer der einzelnen Vorgänge geschätzt. Basierend auf diesen Informationen kann dann der Netzplan erstellt werden.

Netzplantechnik: Die Bestandteile des Netzplans

Im Netzplan sind Ereignisse als Knoten dargestellt, die durch Pfeile verbunden sind. Diese Pfeile zeigen die Beziehungen zwischen den Arbeitsschritten und deren Abhängigkeiten voneinander auf – sei es zeitlich, fachlich, logisch oder personell.

Ein Netzplan ist eine visuelle Darstellung eines Projekts, die verschiedene Arten und Berechnungsmethoden umfasst, von einfachen Darstellungen bis hin zu komplexen Diagrammen. Vor Projektbeginn sollten Ziele festgelegt und Arbeitsabläufe bestimmt werden.

Detaillierte Netzpläne enthalten zudem Informationen über die Dauer der einzelnen Aufgaben sowie Pufferzeiten und früheste bzw. späteste Start- und Endzeitpunkte für jeden Arbeitsschritt.

In der Netzplantechnik werden mehrere Informationen zu ein Knoten hinterlegt. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Abkürzungen und wofür diese stehen.

Kürzel Erklärung
D Dauer eines Prozessschritts
FAZ Frühester Anfangszeitpunkt
FEZ Frühester Endzeitpunkt
FP Freier Puffer
GP Gesamtpuffer
PS Prozessschritt
SAZ Spätester Anfangszeitpunkt
SEZ Spätester Endzeitpunk

Netzplan erstellen: In 4 Schritten zum Ziel

Die Durchführung der Netzplantechnik erfolgt in mehreren Schritten.

1. Schritt: Vernetzung von Knoten - Hier werden die einzelnen Aufgaben miteinander verknüpft, um festzustellen, welche abgeschlossen sein müssen, bevor die nächste beginnen kann.

2. Schritt: Vorwärtsterminierung - In diesem Schritt werden für jede Aufgabe der früheste Anfangs- und Endzeitpunkt ermittelt, d.h., an welchem Tag sie beginnen und enden können.

3. Schritt: Rückwärtsterminierung - Ähnlich wie im zweiten Schritt werden hier die spätesten Anfangs- und Endzeitpunkte für jede Aufgabe berechnet.

4. Schritt: Berechnung der Pufferzeiten - Im letzten Schritt wird aus den frühesten (FAZ) und spätesten (SAZ) Anfangs- bzw. Endzeitpunkten die Gesamtpufferzeit (GP) für jeden Knoten ermittelt. Diese Zeitüberschreitung führt nicht zu einer Verschiebung des Projektendtermins.

Netzplantechnik: Den kritischen Pfad feststellen

Der kritische Pfad ist ein essenzielles Instrument im Projektmanagement und dient dazu, den Verlauf eines Projekts effizient zu steuern. Er stellt eine Abfolge von Vorgängen dar, bei denen keine zeitliche Verzögerung hingenommen werden kann, da sie unmittelbare Auswirkungen auf die Gesamtdauer des Projekts haben. Durch die Identifizierung dieser kritischen Vorgänge können Projektmanager frühzeitig mögliche Probleme erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Verzögerungen zu vermeiden.

Der kritische Pfad zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Netzplan und verdeutlicht somit die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Aufgaben. Ereignisse oder Vorgänge auf diesem Weg gelten als kritisch, da sie direkt Einfluss auf das erfolgreiche Abschließen des Projekts nehmen. Daher ist es von großer Bedeutung, diese Vorgänge genau im Auge zu behalten und bei Bedarf gezielte Ressourcen einzusetzen.

Die Identifizierung der kritischen Pfade hilft dabei, besonders riskante Aufgaben herauszufiltern und diesen besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

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